Ibo

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    westafrikanisches Volk mit christlicher Konfession. Die ca. 20 Millionen Menschen siedeln vorwiegend im Südosten Nigerias. Feldbau und Fischfang bildeten die Lebensgrundlage der Ibo; auf Grund der frühen Missionierung und der daraus hervorgegangenen überdurchschnittlichen Bildung sind sie heute oft als Händler, Techniker oder Beamte tätig. Bis ins 19. Jh. litten die Ibo massiv unter den Sklavenhändlern.

    Bei den Ibo gibt es keine ausgeprägten hierarchischen Strukturen und keine straffe politische und soziale Ordnung. Sie leben in kleinen Siedlungsgemeinschaften. Die Familien werden von einem Ältesten geleitet. Die Ibo sind polytheistisch, kennen allerdings einen den anderen Göttern übergeordneten Gott. Besondere Bedeutung haben Fruchtbarkeitszeremonien. Verbreitet sind der Ingenka-Kult mit dem Hörnersymbol und der Kult der Yamswurzel, des Hauptnahrungsmittels. Daneben hat sich auch ein Ahnenkult ausgebildet. Berühmt sind die von den Ibo für ihre religiösen Zeremonien und Feste geschnitzten Masken, ihre lebendige Ornamentik und ihre Schnitztüren.

    1967-70 fand ein vergeblicher Unabhängigkeitskrieg gegen die Zentralregierung Nigerias statt. Die Ibo wollten einen eigenen Staat (Biafra) gründen. Bis zu zwei Millionen Menschen sollen in den Bürgerkriegswirren getötet worden oder verhungert sein.

    Kalenderblatt - 17. Mai

    1885 Kaiser Wilhelm I. verleiht der Neu-Guinea-Compagnie einen Schutzbrief für die Gebiete Neu-Guineas, die als "herrenloses Land" somit unter deutscher Oberhoheit stehen.
    1892 Uraufführung der Oper "Bajazzo" von Leoncavallo.
    1943 Britische Bomber zerstören die Staumauer des Möhnsees und verursachen damit eine Wasserlawine, der mehr als 1 100 Menschen zum Opfer fallen.