Lamaismus

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    (tibetanisch: Lama, "der Obere")


    Sonderform des im 7. Jh. n.Chr. nach Tibet eingeführten Buddhismus, gekennzeichnet durch Zutaten aus dem alttibetanischen Ritual (Gebetsmühlen) und strenge Hierarchie. Die entscheidende Ausprägung im 15. Jh. durch Tsong-kha-pa, mannigfaltige Kult- und asketische Lebensformen; Mischung aus buddhistischer Philosophie, prunkvollen Kults und eigenem Dämonen- und Zauberglauben; zahlreiche Klöster (bis zu 4 000 Mönche). Religiöses Ziel: verbesserte Wiedergeburt oder Nirwana, die Lamas gelten als Wiederverkörperung göttlicher Wesen. Neben dem Dalai-Lama in Lhasa, der zugleich weltliches Oberhaupt von Tibet ist, steht gleichrangig der Pantschen-rinpo-tscha oder Taschi-Lama in Taschi-lun-po als vornehmlich religiöses Oberhaupt. Der Lamaismus wird von der Volksrepublik China bekämpft (der 14. Dalai-Lama floh 1959 von Lhasa nach Indien). Er ist auch in der Nordmongolei und in Nordchina verbreitet.

    Kalenderblatt - 17. Mai

    1885 Kaiser Wilhelm I. verleiht der Neu-Guinea-Compagnie einen Schutzbrief für die Gebiete Neu-Guineas, die als "herrenloses Land" somit unter deutscher Oberhoheit stehen.
    1892 Uraufführung der Oper "Bajazzo" von Leoncavallo.
    1943 Britische Bomber zerstören die Staumauer des Möhnsees und verursachen damit eine Wasserlawine, der mehr als 1 100 Menschen zum Opfer fallen.