Walter Dornberger

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    deutsch-amerikanischer Raketenexperte; * 6. September 1895 in Gießen, † 26. Juni 1980 in Frankfurt am Main

    Der Apothekersohn aus Gießen hatte im Ersten Weltkrieg als aktiver Offizier bei der schweren Artillerie gedient. Nach dem Krieg übernahm ihn die Reichswehr, die ihm ein Studium an der Technischen Hochschule Berlin ermöglichte. Mit Wernher von Braun und zwei weiteren Mitarbeitern begann Dornberger in der "Versuchsstelle West" des Schießplatzes Kummersdorf, südlich Berlins, mit dem Bau des ersten Raketentriebwerks, das jedoch explodierte. 1933 gelang dem Team die erste 1,40 Meter lange Rakete "Aggregat 1" (A 1). Sie war jedoch kopflastig und flugunfähig. 1934 flogen die beiden Versuchsraketen "A 2" nach dem Start von der Insel Borkum 2,2 Kilometer hoch. 1935 promovierte Dornberger zum Dr.-Ing.

    In Peenemünde auf Usedom wurde unter Dornbergers Leitung die "Heeresversuchsanstalt Peenemünde" aufgebaut. Gegen Kriegsende arbeiteten hier 250 Wissenschaftler und fast 2 000 Ingenieure und Techniker. Sie entwickelten die Fernkampfrakete "A 4", später "V 2" genannt.

    Nach Kriegsende sammelten sich Hunderte von Raketentechnikern um Dornberger und von Braun in Garmisch und unterschrieben Arbeitsverträge mit den USA. Auch Dornberger ging als Raketenexperte dorthin. Bald kündigte er diese Tätigkeit jedoch und arbeitete für die Bell Aerosystem Company. 1959 wurde er bei dieser Firma in Buffalo (New York) Vizepräsident und Chef-Wissenschaftler.

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